Die Corona App

  • 19. Juni 2020
  • Thomas Klein

Sie ist da: Die Corona App. Ein kleiner Überblick...

Corona App

Die Corona App ist da. Aber wird auch der Datenschutz gewahrt?

Mit der App sollen die Corona-Infektionsketten besser erkannt und schneller nachverfolgt werden. Denn mit der App können Nutzer zeitnah gewarnt werden, wenn sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. Zudem soll sie dafür sorgen, dass bei der derzeitigen Lockerung der Corona-Beschränkungen für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark ansteigt.

Dabei funktioniert dies wie folgt:

Zunächst wird die App auf dem Handy über die App-Stores von Apple und Google heruntergeladen. Die App erfasst, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Die Geräte tauschen dabei via Bluetooth zufällig erzeugte Krypto-Schlüssel aus. Auf Basis der Signalstärke wird so die Entfernung geschätzt. Die App misst, ob sich Nutzer über einen Zeitraum von 15 Minuten oder länger näher als ungefähr zwei Meter gekommen sind. Der Ort der Begegnung wird dabei nicht erfasst. Halten sich zwei Corona-Warn-App-Nutzer nebeneinander auf, tauschen die Smartphones ihre IDs aus (digitales Händeschütteln).

Wenn ein Nutzer der App positiv auf Covid-19 getestet wurde, kann er das Testergebnis in der App teilen. So werden Nutzer, die sich in seiner Nähe aufgehalten hatten, informiert. Aber: Infizierte werden ausdrücklich gefragt, ob sie das Ergebnis zur Kontakt-Nachverfolgung teilen wollen. Alternativ soll auch die Möglichkeit bestehen, eine TAN einzugeben, die man von einer Telefon-Hotline bekommt. Hintergrund ist, dass nicht alle Labore in der Lage sind, QR-Codes zu generieren.

Die App wertet die Dauer eines Kontakts aus und registriert dabei, wie stark das Bluetooth-Signal war. Aus der Signalstärke lässt sich der ungefähre Abstand berechnen. Die Daten werden zwei Wochen gespeichert.

 Die App wertet keine Geo-Daten aus und übermittelt keine Ortsinformationen. Ein Versand oder eine Speicherung personenbezogener Daten soll nicht erfolgen, versichern die Entwickler.

 Die anonymisierten Daten der Kontakte werden nicht zentral gespeichert, sondern dezentral auf dem jeweiligen Smartphone. Der Abgleich, ob man einer infizierten Person begegnet ist, geschieht lokal auf dem Mobiltelefon. Nur die anonymisierte Liste wird zentral gespeichert und von den Smartphones regelmäßig abgerufen, um mögliche problematische Begegnungen zu identifizieren.

Die Identitäten der Nutzer werden nicht ausgetauscht, sondern anonymisierte IDs, die sich mehrfach in der Stunde ändern. Wie bereits gesagt: Die IDs der Kontaktpersonen werden nicht zentral gespeichert, sondern dezentral auf den jeweiligen Smartphones.

 Die Liste der anonymisierten IDs der Infizierten wird auf einem zentralen Server vorgehalten. Der Abgleich findet aber ausschließlich auf den einzelnen Smartphones statt.